Die Arbeit untersucht den Einfluss von Motiven auf die Jobentscheidung aus Sicht von Personalverantwortlichen und deren Einbindung in geschlechtsspezifische Rekrutierungsstrategien im Berufsfeld PR. Im Kontext wird zunächst die allgemeine und PR-spezifische Arbeitsmarktsituation in Deutschland im Hinblick auf den Fachkräftemangel beschrieben. Auf Grundlage motivationspsychologischer Modelle wird das Kategoriensystem „Motivation in Dimensionen“ zur Systematisierung motivationaler Einflussgrößen auf die Jobentscheidung entwickelt. In qualitativen Leitfadeninterviews werden diese Motive und deren geschlechtsspezifische Priorisierung von den Befragten eingeschätzt und erläutert, wie diese konkret in Gewinnungsstrategien eingebaut werden. Ein zentrales Ergebnis der empirischen Untersuchung ist, dass die Motive Einstiegsgehalt, Unternehmenspolitik, Aufstiegschancen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten als besonders einflussstark eingestuft werden. Bei der Einschätzung treten noch eher geringe geschlechtsspezifische Unterschiede auf. In den Rekrutierungsstrategien wird jedoch der Fokus bei der Gewinnung einer Wunschkandidatin auf das persönliche Referenzumfeld, bei der Überzeugung eines Wunschkandidaten auf Statussymbole gelegt. Bei einem am Gender Studies orientierten Ansatz bietet diese Arbeit eine Grundlage für weitere Forschung auf dem Gebiet der Geschlechtsspezifität motivationaler Einflussfaktoren auf die Jobentscheidung und deren Ein-fluss auf Gewinnungsstrategien.
Rekrutierungsstrategien im Zeitalter des Fachkräftemangels
Eine qualitative Befragung von Personalberatern & Personalchefs in Agenturen im Bereich PR