Sowohl branchenkundige Wissenschaftler als auch standespolitische Vertretungen sind in der immer wieder aufkommenden „Professionalisierungsdebatte“ darum bemüht, PR-spezifische Qualifikationen zu definieren und ein einheitlich anerkanntes Berufsbild zu formulieren. So verabschiedete die DPRG 1996 ein modernes Berufsbild, in dem seit 2005 ein spezifisches Qualifikationsprofil für eine Tätigkeit im Bereich PR und Öffentlichkeitsarbeit klar skizziert ist.
Obwohl sich Standesvertretungen und Wissenschaft mittlerweile also auf ein weitgehend anerkanntes PR-spezifisches Qualifikationsprofil für PR-Fachkräfte geeinigt haben, ist dessen tatsächliche Orientierungsfunktion für die Berufspraxis noch fraglich. Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, welchen Einfluss das DPRG-Berufsbild, insbesondere das darin enthaltene Qualifikationsprofil, auf Personalentscheidungen im Berufsfeld PR hat. Dabei ist von besonderem Interesse, ob die definierten Qualifikationsanforderungen den konkreten Anforderungen der PR-Berufspraxis gerecht werden oder diese unrealistisch darstellen.
Durch Leitfadeninterviews mit Personalentscheidern von PR-Agenturen und die anschließende Analyse und Interpretation der Befunde wird aufgezeigt, welch geringen Einfluss das DPRG-Berufsbild in der PR-Berufspraxis tatsächlich hat. So werden Defizite des Berufsbildes wie auch Entwicklungspotentiale aufgezeigt.
Qualifikationsanforderungen an PR-Fachkräfte
Eine explorative Studie über den Einfluss des PR-Berufsbildes der DPRG auf Personalentscheidungen in PR-Agenturen