Die zunehmende Nutzerbeteiligung am Journalismus, eröffnet traditionellen Medien vielversprechende Potenziale, stellt sie aber auch vor neue Herausforderungen. Von einem Forschungsauftrag der BILD-Zeitung ausgehend, analysiert diese Masterarbeit den publizistischen Mehrwert der BILD-Leser-Reporter (LR). Dies erfolgt mittels einer vergleichenden Inhaltsanalyse der veröffentlichten LR-Beiträge und der redaktionellen Berichterstattung. Mit Hilfe einer Online-Befragung wird zudem mehr über diejenigen in Erfahrung gebracht, die als LR tätig sind.
Es stellt sich heraus, dass die LR einen Mehrwert durch exklusive und authentische Aufnahmen von kuriosen Ereignissen, sowie über eine stärkere Einbeziehung lokaler Themen und einfacher Bürger, schaffen. Die meisten LR-Beiträge besitzen aber insgesamt einen geringen Nachrichtenwert.
Dennoch: Viele der abgedruckten Fotos hätten nicht von professionellen Reportern gemacht werden können. Denn das Alleinstellungsmerkmal der LR ist ihre potenzielle Allgegenwart. Die Analyse belegt zudem, dass nicht von einem „Schlüsselloch-Journalismus“ gesprochen werden kann. Die Wahrung ethischer Standards und der Respekt der Privatsphäre anderer, spiegeln sich auch in den Selbstauskünften wider. Die Befragung zeigt weiter, dass LR durch den Spaß am Fotografieren, dem Honorar und der Anerkennung motiviert sind, teilzunehmen. Sie erheben aber auch den Anspruch eine kritische Rolle auszufüllen, indem sie öffentliche Missstände dokumentieren wollen.
Publizistischer Mehrwert durch Leser-Reporter?
Eine empirische Untersuchung am Beispiel der Leser-Reporter der BILD-Zeitung