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Public Value der Öffentlich Rechtlichen Medien

Von einem Schlagwort zu greifbaren Definitionen - ein Versuch

Welche Leistungen und Funktionen können Medien erfüllen, um nach aktuellem Stand des wissenschaftlichen Diskurses einen möglichst optimalen Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft zu leisten, und wie können Kriterien für die Bewertung des Angebotes aus wissenschaftlicher Perspektive entwickelt werden?
Diese Arbeit ist der Versuch, vor dem Hintergrund der ORF-Initiative „Erfolg durch Mehrwert“, Public Value von einem Schlagwort zu einem greifbaren und anhand fester Kriterien messbaren Begriff zu überführen.
Zu Beginn werden kommunikationswissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich Öffentlichkeit an sich, Medienzuwendung und Mediennutzung gesammelt. Danach wird betrachtet, wie Menschen mediale Inhalte aufnehmen und was bei den Rezipienten durch Medienkonsum ausgelöst werden kann. Ausgehend vom Funktionalen Ansatz wird eine Operationalisierung für eine Evaluation abgeleitet.
„Public Value“ Öffentlich Rechtlicher Medien lässt sich demnach auf folgende wesentliche Forderungen im Bereich der Fernsehpublizistik zurückführen: 1) die Bereitstellung unabhängiger, unparteiischer, vollständiger und verständlicher Information, 2) die Förderung der Allgemeinbildung, 3) die Möglichkeit der Identifikation der Rezipienten mit dem Programmangebot, 4) die Bereitstellung von Sekundärerfahrungen für den Sozialisationsprozess neuer Gesellschaftsmitglieder, und 5) ein breit gefächertes Gesamtangebot.