Nadelstreifen gelten als strenge Uniform der Vorstandsetagen. Mit dem schillernden Begriff Prominenz bringt sie spontan kaum jemand in Verbindung. Aber es gibt sie, die Prominenz in Nadelstreifen. Und sie wird immer wichtiger. Zum einen aufgrund der in den vergangenen Jahren generell deutlich gestiegenen Bedeutung der Wirtschaft; zum anderen deshalb, weil Prominente in modernen Informationsgesellschaften immer mehr zu unverzichtbaren Orientierungspunkten und Navigationshilfen in einer ansonsten kaum beherrschbaren Datenflut werden, und damit auch ihre Kommunikationschancen steigen.
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Arbeit der mit Entstehung und Wahrnehmung der deutschen Wirtschaftsprominenz. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei – aufbauend auf einem Modell von Birgit Peters – die beiden Instanzen Medien und Publikum und ihr jeweiliger Beitrag zum Prominenzphänomen.
Die methodische Umsetzung durch eine Kombination von Inhaltsanalyse und Befragung greift eine Momentaufnahme aus dem Prozess der Prominenzierung heraus, um zu zeigen, (a) welche Personen in der Berichterstattung der Medien als Prominenzkandidaten vermittelt werden, wie sie dargestellt sind sowie (b) welche Personen beim Publikum als Prominente gelten und wie sie wahrgenommen werden. Aus den Ergebnissen lassen sich dann erste Erkenntnisse zum Einflusspotenzial von Medien und Rezipienten auf Entstehung und Wahrnehmung der deutschen Wirtschaftsprominenz ableiten.
Prominenz in Nadelstreifen
Eine empirische Analyse zur Entstehung und Wahrnehmung der deutschen Wirtschaftsprominenz