Die dynamische Einführung programmintegrierter Werbung wird im öffentlichen Raum kontrovers diskutiert. Für die Werbewirtschaft ist die absichtliche Hybridisierung kommerzieller Botschaften und redaktioneller Darstellungsformen eine vielversprechende Praxis, die die mangelnde Effektivität der klassischen Werbung kompensieren könnte. Skeptiker schreiben der Werbung “below the line” einen täuschenden Charakter zu und warnen vor Verletzung des Trennungsgebotes. Davon ausgehend widmet sich die vorliegende Arbeit der Fragen, ob Zuschauer die persuasive Absicht von Produktplatzierungen in TV-Beiträgen erkennen, wie sie zu dieser Sonderwerbeform stehen und ob mit steigender Häufigkeit der gezeigten Produkte negative Effekte auf die wahrgenommene Glaubwürdigkeit und Programmbewertung entstehen. Zuerst werden die ökonomischen Hintergründe der steigenden Tendenz dargestellt. Die darauffolgende Literaturanalyse umfasst empirische Untersuchungen, die im deutschsprachigen Raum nach 2006 erschienen sind. Die Ergebnisse stellen keinen negativen Zusammenhang zwischen der Zahl von Produktdarstellungen und der rezipierten Glaubwürdigkeit/Programmbewertung fest. Ob PP als störend empfunden werden hängt mit dem individuellen Persuasionswissen zusammen und ist gattungs- und altersabhängig. Zum Schluss werden weitere Faktoren vorgeschlagen, die Einfluss auf das Störempfinden bzw. auf Glaubwürdigkeit und Programmbewertung haben und in zukünftiger Forschung miteinbezogen werden könnten.