Mit besonderem Blick auf die Öffnung des deutschen TV-Marktes für kommerzielle Anbieter im Jahre 1984 geht die Magisterarbeit der Frage nach, ob und inwieweit Programmierungs-Konzepte aus dem kommerziellen Fernsehen der USA im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte auch in deutschen Vollprogrammen zum Einsatz kamen.
Im Anschluss an eine theoretische Ausarbeitung der gängigsten Praktiken zur formalen Strukturierung der Programmschemata wurde deren Verwendung bei den öffentlich-rechtlichen Programmen ARD/Das Erste und ZDF sowie den Privatprogrammen RTL, SAT.1 und ProSieben empirisch überprüft. Um auch Hinweise darauf zu erhalten, ob sich neben Unterschieden zwischen den Veranstaltern im Laufe der Jahre in Folge des wachsenden Konkurrenzdrucks auch Veränderungen innerhalb der Programme ergeben haben, wurden mittels einer Programmanalyse die Jahre 1975, 1985, 1995 und 2000 stichprobenartig untersucht.
Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen. Bei letzteren kamen gewohnheitsfördernde und Audience-Flow-Konzepte in stärkerem Maße zum Einsatz. Im Zeitverlauf jedoch ließ sich eine Annäherung von ARD und ZDF an die privaten Wettbewerber feststellen. Bei den konkurrenzgerichteten Konzepten dominierte bei allen Sendern die Kontrastprogrammierung. Dabei fiel auf, dass ARD und ZDF offensichtlich auch nach Ende ihrer Koordinationsverhandlungen 1991 weiter an der traditionellen Kontrastierung ihrer Abendprogramme festhielten.
Programmierung im Fernsehen
Eine Analyse zum Einsatz von Programmierungskonzepten in den deutschen Vollprogrammen Das Erste/ARD, ZDF, RTL, SAT.1 und ProSieben