Product Placement wird sehr kontrovers diskutiert. Gegner sehen darin verbotene Schleichwerbung, Befürworter eine innovative Sonderwerbeform. Vor diesem Hintergrund wird in einer Analyse des deutschen Fernsehprogramms die tatsächliche Bedeutung von Product Placement in der Praxis dem in der Literatur geschilderten hohen Stellenwert dieses Marketinginstruments gegenübergestellt.
Zunächst wird die Plazierung von Markenprodukten in den Bereich der Werbung eingeordnet. Es folgen rechtliche Aspekte und die Beschreibung verschiedener Ausprägungen von Product Placement. Erläuterungen zur Planung und Realisation und die erwarteten Wirkungen beschließen die theoretischen Ausführungen. Der praktische Teil untersucht schließlich, wo, wann, wie und mit welchen Arten von Markenprodukten der Zuschauer im deutschen Fernsehen konfrontiert wird, und in welchem Kontext diese Produkte erscheinen. Es wird sehr deutlich, dass kein Sender auf Markenprodukte verzichtet.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass dem Zuschauer in deutschen Filmen und Serien durchschnittlich alle sechs Minuten ein Markenprodukt präsentiert wurde. So gesehen ist der Rezipient fast schon einer Dauerwerbesendung ausgesetzt. Es steht aber zur Diskussion, ob er das auch wirklich bewusst als Belästigung empfindet, denn größtenteils handelte es sich bei den Markenartikeln um Automobile, Handys und andere Produkte, deren Integration durchaus einer dramaturgischen Notwendigkeit entsprach.