Die Studie beschäftigt sich mit der Performance amerikanischer Boulevard- und Qualitätszeitungen im U.S. Präsidentschaftswahlkampf zwischen Juni und November 2008. Ziel war die Entwicklung eines breiten Kategoriensystems sowie dessen Anwendung in einer vergleichenden Inhaltsanalyse der Wahlberichterstattung.
Medienperformance und –qualität sind zentral für politische Kommunikation und wichtige Einflussfaktoren in der Demokratie.
Die News Standard Debatte sowie die Rolle von Medien in der Demokratie bilden das Fundament der Arbeit, die sich zudem an Forschungsansätzen in den Bereichen Framing, Boulevardisierung, Medienbias, Soundbites, und Metaphern orientiert.
Muttersprachler kodierten 622 Artikel aus dem Boston Globe, Boston Herald und der Chicago Sun-Times für statistische Analysen. Bestätigt wurden der Fokus der Presse auf Strategie-/Wettkampf-Elemente im Wahlkampf und die Vernachlässigung von Politik- und Sachthemen. Boulevardartikel sind deutlich kürzer und betonen Charakter- und Skandalthemen, während der Boston Globe umfang- und quellenreicher schreibt, und Sach- und Strategiethemen betont. Sport- und Kriegsmetaphern prägen besonders die Sach- und Strategieberichterstattung. Der „Ton“ der Berichterstattung wird durch Zitate verbessert und von Journalistenmeinungen verdorben. Umfragedaten werden weiterhin fast ohne relevante Begleitinformationen publiziert. Obama profitiert von mehr Aufmerksamkeit und Zitaten, wurde jedoch im September von Palin und McCain verdrängt.
Die Arbeit wurde in englischer Sprache verfasst.