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PR für Europa?

Bestandsaufnahme und Analyse einschlägiger Kampagnen

Ausgehend vom niedrigen Wissensstand der europäischen Bürger über die EU und deren tendenziell negativem Image bei der Bevölkerung beschäftigt sich die Arbeit mit der Frage, ob die EU in ausreichender und geeigneter Weise PR für sich und ihre Politik betreibt. Die Arbeit untersucht in einer theoretischen Analyse, ob Kampagnen ein probates PR-Instrument für die EU darstellen und inwieweit diese das Potential von Kampagnen bislang für ihre Zwecke nutzbar machen konnte. In Anlehnung an Brüggemann (2008) wird ein Katalog von acht Erfolgsfaktoren für eine gelungene EU-Kampagne entworfen, welcher exemplarisch an der Euro-Kampagne 1996 bis 2001 überprüft wird.

Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass PR-Kampagnen ein durchaus probates Kommunikationsmittel für die Belange der EU darstellen. Die EU hat das vorhandene Potential bisher aber nicht ausgeschöpft. Die Hauptschwierigkeiten liegen erstens im hochspezifischen institutionellen Gebilde der Union, wo es an der Zuweisung eindeutiger Kommunikationskompetenzen fehlt; zweitens in der dispersen und heterogenen europäischen Öffentlichkeit, der die EU als politische Institution gegenüber steht; und drittens in der häufig unprofessionellen Ausführung von PR. Allerdings wurde mit Einführung der Budgetlinie PRINCE ein erster Schritt in die richtige Richtung unternommen.