Die vorliegende Arbeit untersucht das Bild der Bundesministerinnen im Kabinett Schröder. Dazu werden im Rahmen einer quantitativen Inhaltsanalyse Artikel aus dem Politikteil der Tageszeitungen ‚Frankfurter Allgemeine Zeitung‘, ‚Süddeutsche Zeitung‘ und ‚Die Welt‘ im Zeitraum von 1998 bis 2001 analysiert. Besonderes Augenmerk gilt der Frage, ob die Darstellung der Ministerinnen als (Ausnahme-)Frauen noch von der traditionellen Geschlechterrolle geprägt ist.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen einerseits noch Anzeichen für die traditionelle Darstellung der Geschlechter. So sind die Ministerinnen im Vergleich zu den Ministern quantitativ unterrepräsentiert. Außerdem ist die in der Forschung häufig belegte Trivialisierung von Frauen mit Hilfe bestimmter rhetorischer Mittel wie der Bezeichnung mit geschlechtsspezifischen Ausdrücken noch gebräuchlich.
Andererseits gibt es jedoch auch gegenläufige Befunde. So sind beispielsweise in der untersuchten Berichterstattung vergleichsweise viele Anspielungen auf die äußere Erscheinung der Minister und wenige auf die Attraktivität der Ministerinnen vorhanden.
Insgesamt kann weder für die Ministerinnen noch für die Minister eine eindeutig traditionelle Geschlechterrollendarstellung nachgewiesen werden.
Powerfrau‘, ‚Quotenfrau‘, ‚Ausnahmefrau’…?
Die Darstellung von Politikerinnen in der deutschen Tagespresse