Der zunehmende Erfolg rechtspopulistischer Parteien in Europa ist Ausdruck dafür, dass sich das 21. Jahrhundert zu einem fruchtbaren Boden für populistische Parteien entwickelt hat. Die Massenmedien nehmen dabei eine zentrale Rolle ein und bieten eine Plattform für populistische Parteien, um ihre Inhalte an die Bevölkerung heranzutragen. So ist es gesellschaftlich hoch relevant, den Umgang der Medien mit populistischen Parteien zu untersuchen. Gleichzeitig scheint es paradox, dass sich die Forschung bislang nur wenig damit beschäftigt hat. Diese Studie setzt sich daher zum Ziel, die mediale Darstellung der rechtspopulistischen Parteien AfD und FPÖ zu untersuchen und zu fragen, wie diese in Qualitäts- und Boulevardmedien und in Abhängigkeit ihrer politischen Etabliertheit dargestellt werden. Anhand eines theoriegeleiteten Framing-Ansatzes werden deutsche und österreichische Printmedien einer quantitativen Inhaltsanalyse unterzogen.
Die Studie zeigt auf, dass das Framing rechtspopulistischer Parteien erstens von den Kontextbedingungen der Medien abhängt und besonders Boulevardmedien unkritischer und wohlwollender mit rechtspopulistischen Parteien umgehen. Zweitens spielt die Etabliertheit der Partei eine zentrale Rolle: Neue, aufstrebende rechtspopulistische Parteien werden zumindest in ihren ersten Jahren von Medien skeptischer und kritischer betrachtet. Zudem lässt sich zeigen, dass inländische populistische Parteien konfliktiver dargestellt werden als ausländische Parteien.
Populisten in den Medien
Eine Framinganalyse der AfD und FPÖ in deutschen und österreichischen Qualitäts- und Boulevardmedien