Die Arbeit untersucht die Qualität des politischen Diskurses zu Wahlkampfzeiten anhand der Art und Weise der Kommunikation von Kandidaten in den TV-Duellen und vergleicht diese mit deren Darstellung in den Medien. Dabei wird auf Grundlage einer Studie zur Qualität des politischen Diskurses in den USA, den normativen Anforderungen eines diskursiven Öffentlichkeitsmodells und zentralen Kernbefunden aus Studien zum Thema Wahlkampfberichterstattung eine quantitative Inhaltsanalyse durchgeführt. Die Forschungsleitende Frage lautet: Welche Qualität besitzt der politische Diskurs in den TV-Duellen auf der einen Seite und dessen Darstellung in den Medien auf der anderen Seite? Zentrales Forschungsinteresse ist zum einen die Relation von eigenen Ideen/Forderungen/Behauptungen der Kandidaten und den kritischen Äußerungen gegen ihre Kontrahenten. Darüber hinaus wurde die Qualität der Begründungen, mit denen die Kandidaten ihre Behauptungen stützten, näher untersucht. Analysiert wurden 3 TV-Duelle sowie die zitierten Äußerungen aus diesen TV-Duellen in vier Tageszeitungen und vier TV-Hauptnachrichtensendungen. Die zentralen Ergebnisse lassen zum einen große Unterschiede zwischen den Duellen und der Berichterstattung darüber bei dem Vorkommen von Begründungen und dem inhaltlichen Umfang der Äußerungen erkennen. Jedoch existiert, anders als in den USA, hierzulande keine Neigung dazu, mehr kritische Äußerungen in den Medien zu zitieren, als anteilig in den TV-Duellen geäußert werden.