Die Bevölkerung beschwert sich über zu wenig Mitspracherecht in der Politik und PolitikerInnen fordern mehr politische Partizipation der Bevölkerung. Mit der Verbreitung des Internets ist nun eine Diskussion über Möglichkeiten und Folgen politischer Online-Partizipation ausgebrochen. Doch was ist ‚politische Online-Partizipation‘ überhaupt? Wie wird der Begriff in der (Kommunikations-) Wissenschaft definiert und gleicht das dem Begriffsverständnis in der Bevölkerung? Um diese Fragen zu beantworten, wurde zunächst ein Literaturreview relevanter, deutscher kommunikationswissenschaftlicher Literatur durchgeführt. Dieser ergab, dass politische Online-Partizipation gemeinhin als freiwillige und öffentliche Interaktion mit anderen Bürgern oder politisch Verantwortlichen über das Internet zu verstehen ist, die immer die Intention haben muss, politische Entscheidungsprozesse zu beeinflussen. Dabei wird diskutiert, wie Interaktionen konkret aussehen können und anhand der Qualitätskriterien ‚Handlungsspielraum‘, ‚Transparenz‘, ‚Wirkung‘ und ‚Rationalität‘ einzuschätzen sind. Auf dieser Basis wurde ein Online-Fragebogen entwickelt, der das gesellschaftliche Verständnis von politischer Online-Partizipation erfasst, indem in offenen und geschlossenen Fragen mögliche Merkmale, Online-Aktivitäten, Webseiten etc. im Hinblick auf politische Online-Partizipation eingeschätzt und bewertet werden sollen.
Politische (Online-)Partizipation
Begriffsverständnis in Wissenschaft und Gesellschaft