Politische Inszenierung ist kein neues Phänomen, allerdings hat Politische Inszenierung in den Massenmedien stark zugenommen. Die Anzahl der Wechselwähler und der politisch Desinteressierten ist gestiegen. Im Rundfunk haben seit der Einführung privat-kommerzieller Fernsehsender ökonomische Gesichtspunkte und damit die Einschaltquoten an Bedeutung gewonnen. Die Rezipienten wollen unterhalten werden. Da die Massenmedien für die Teilnahme der Bevölkerung am politischen Prozess ausschlaggebend sind, ist die politische Kommunikation vom Mediensystem abhängig und muss sich anpassen. Die Strategie der Politischen Inszenierung ist das Resultat dieser neuen Rahmenbedingungen. Durch Entertainisierung, Personalisierung und Emotionalisierung soll Politische Inszenierung den Rezipienten ansprechen.
Bisher wurde das Phänomen der Politischen Inszenierung an sich untersucht. Diese Arbeit beschäftigt sich nun mit der Wahrnehmung und Einstellung der Rezipienten zu Politischer Inszenierung. Im Rahmen der Arbeit wurde eine schriftliche Befragung durchgeführt. Die Auswertung hat heterogene Resultate ergeben. Ob und wie stark Politische Inszenierung wahrgenommen wird, inwiefern die Mediennutzung mit der Wahrnehmung zusammenhängt, ob sich die Wahrnehmung je nach Sendeformat unterscheidet, und inwieweit es einen Zusammenhang zwischen Politikverdrossenheit und Politischer Inszenierung gibt, sind Forschungsfragen, die diese Arbeit untersucht.
Politische Inszenierung
Eine Untersuchung zur Wahrnehmung der Zuschauer