In Mediendemokratien hängt die Legitimierung politischer Entscheidungen durch die Bürger maßgeblich auch von ihrer Darstellung in den Medien ab; unter anderem können mediale Frames einen Einfluss darauf haben, was Bürger akzeptieren und was nicht. Die Arbeit zielt daher darauf, mögliche Einstellungs- und emotionale Effekte inhaltlicher Medien-Frames auf die Legitimierung politischer Entscheidungen nachzuweisen. Dazu werden zwei Frames der medialen Berichterstattung über den Einsatz deutscher Polizisten in Afghanistan identifiziert, die beide in einer Beziehung zu einem zentralen Wert stehen: Der Zielerreichungs-Frame bezieht sich auf die Sicherheit in Afghanistan und der Risiko-Frame auf das Wohlergehen der Polizisten. Beide Frames liegen in der Berichterstattung in je zwei Ausprägungen (Ziel erreicht vs. Ziel nicht erreicht sowie hohes Risiko vs. geringes Risiko) vor. Je nach Ausprägung besteht eine positive oder negative Instrumentalität zu dem betreffenden Wert, die zu einer unterschiedlichen Bewertung des Polizeieinsatzes führen dürfte. Es wird daher ein Fragebogen-Experiment konzipiert, das die Frame-Ausprägungen zu vier Sichtweisen kombiniert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Medien-Frames die Einstellungen und einzelne Emotionen der Probanden zum Polizeieinsatz tatsächlich beeinflussen. Für das Zusammenspiel zweier Frames ergibt sich ferner, dass Frames, die sich in ihrer Grundhaltung bekräftigen, ein größeres Wirkpotenzial entfalten als sich widersprechende Frames.
Politikberichterstattung, Framing und Instrumentalität
Die Einstellungs- und emotionalen Effekte medialer Bezugsrahmen auf die Legitimierung politischer Entscheidungen. Ein Experiment an einem ausgewählten Beispiel deutscher Sicherheitspolitik