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Political Discourse in the Peking Review (1965-1969)

Die kommunikationswissenschaftliche Auseinandersetzung mit der modernen Auslandspropaganda Chinas erfordert auch ein Verständnis und eine Aufarbeitung der maoistischen Medienlandschaft. Besonders die weichenstellende Rolle der Kulturrevolution (KR) ist hier von Bedeutung.

Die Arbeit ist eine Politische Diskursanalyse (van Dijk, 1997) der Peking Review, dem ersten fremdsprachigen Wochenmagazin der Volksrepublik, in der Frühphase der KR (1965-1969). Im Zentrum der Arbeit steht die Frage nach den Strukturen und Zielen des politischen Diskurses in der Peking Review. Wie veränderten sich Sprache und soziopolitische Machtverhältnisse? In welcher Beziehung standen diese zueinander?

Der Theorieteil erschließt den historischen Hintergrund aus einer politikwissenschaftlichen Perspektive, mit besonderem Hinblick auf Sprache als chinesisches Politikum. Der empirische Teil untersucht den Volltext der Jahrgänge 1965-1969 in einer korpusbasierten Textanalyse hinsichtlich vier Analyseeinheiten.

Die Ergebnisse verdeutlichen wechselseitige Beziehungen zwischen realen Machtverhältnissen und publiziertem Diskurs. Effekte verschiedener Formen von Sprachlenkung sind nachweisbar. Die drei anhand des Datenmaterials nachgezeichneten Phasen in Themenwahl, Sprach- und Bildergebrauch spiegeln sich auch in den soziopolitischen Umwälzungen der Zeit wieder. Die Diskursstrukturen geben zudem Hinweise auf wechselnde redaktionelle Zielsetzungen in der Peking Review.