Das „Frauenvolksbegehren“ vom April 1997 – als Ausdruck direkt-demokratischer Beteiligung österreichischer BürgerInnen am politischen Geschehen – stellte den Versuch dar, politische Öffentlichkeit für Frauen herzustellen. Anhand dieses Beispiels werden – neben der Darstellung von Bedeutungsfeldern und Konzepten von Öffentlichkeit, (feministischer) Frauenöffentlichkeiten bzw. alternativer Öffentlichkeiten – die Einflussfaktoren massenmedialer Politikvermittlung, die das Verhältnis von Politik und Massenmedien prägen, näher betrachtet.
Die inhaltsanalytische Untersuchung verdeutlicht, dass Frauen und deren Themen zwar Raum in der politischen Öffentlichkeit gegeben wird, dieser Raum jedoch beschränkt ist. Die Massenmedien übernehmen im Rahmen ihrer Thematisierungsfunktion hauptsächlich jene Forderungen des Frauenvolksbegehrens, die sich am Gleichheitsansatz orientieren, während jene Forderungen, die das Subjekt Frau in den Mittelpunkt stellen, bei weitem weniger thematisiert werden. Die in den Massenmedien präsenten AkteurInnen zeichnen sich dadurch aus, dass sie mehrheitlich Gruppen zuzuordnen sind, die sich am repräsentativ-demokratischen Ideal orientieren. So wird Frauen als sozial und politisch Handelnde ein Platz angewiesen, der sich im Spannungsfeld zwischen Integration und Ausgrenzung bewegt.
Platz-Anweisung
Politische Öffentlichkeit und massenmedialer Diskurs im Kontext des Frauenvolksbegehrens 1997 in Österreich mit einer vergleichenden Inhaltsanalyse österreichischer Tageszeitungen