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Permanent online?

Persönlichkeitseigenschaften als Determinanten der Internetnutzung

Heutzutage besitzt fast jeder Deutsche ein Smartphone und nutzt eine Instant Messenger-Anwendung wie WhatsApp, um mit Familie, Freunden, Kollegen und entfernten Bekannten zu kommunizieren. Es ist ein weit verbreitetes Phänomen geworden, das Smartphone in (fast) jeder Lebenslage mit sich zu führen und regelmäßig zu überprüfen, ob eine neue Nachricht eingegangen ist.
Diese Allgegenwärtigkeit der Smartphone-Nutzung und die Möglichkeit, jederzeit mobile Nachrichten zu versenden und empfangen, haben die Konventionen der alltäglichen Kommunikation verändert.

Vor diesem Hintergrund untersucht diese Masterarbeit den Einfluss der Persönlichkeitseigenschaften Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, Selbstwertgefühl, Einsamkeit, Narzissmus und Fear of Missing Out auf die Internetnutzung. Im Fokus steht hierbei die Angewohnheit, permanent online (PO) und mit anderen Personen über das Internet verbunden (PC) zu sein. Die Studie basiert auf der Annahme, dass das Internet in der heutigen Zeit zu einem wichtigen Bestandteil des Alltags geworden ist und seine Nutzung durch Persönlichkeitsfaktoren beeinflusst wird. In diesem Zusammenhang wird untersucht, welchen Einfluss Persönlichkeitseigenschaften auf Variablen der Internetnutzung haben. Inwiefern beeinflussen Persönlichkeitseigenschaften die Internetnutzung? Welche Auswirkung haben Persönlichkeitseigenschaften speziell auf PO/PC-Verhalten? Um diese Fragen zu beantworten wurde eine quantitative Online-Befragung mit 185 Teilnehmern durchgeführt. Der Fragebogen enthielt Skalen zu den untersuchten Persönlichkeitseigenschaften und dem PO/PC-Verhalten der Teilnehmer. Darüber hinaus wurden weitere Variablen der Internetnutzung und soziodemographische Daten erhoben. In der Auswertung konnte lediglich die Persönlichkeitseigenschaft Narzissmus als signifikanter positiver Prädiktor des PO-Verhaltens bestätigt werden. Es bestand außerdem ein negativer Effekt des Alters auf PO- und PC-Verhalten.