Es wird untersucht, ob seitens der Parteien gegenüber der EU Position bezogen wird. Es wurden EU-bezogene Presseaussendungen von drei österreichischen Bundesparteien, die zu drei Messzeiträumen ausgeschickt wurden, inhaltsanalytisch untersucht. Erst wird untersucht, ob eine positive oder eine negative Rahmung festzustellen ist. Danach wird eine Diskursanalyse durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Beantwortung der Frage, ob die Kommunikation der Politik in Sachen Europäische Union ein klares Zeichen für die Bevölkerung setzt, nicht pauschal zu beantworten ist. Die allgemeine Bewertung lässt den Schluss zu, dass es zwar hinsichtlich der Bewertung der EU keine Polarisierung in eine positive oder negative Richtung gibt, aber auch, dass kein an Umfragewerten orientierter Kommunikationsstil herrscht. Schliesslich ist eine starke Dynamik über die drei Messzeiträume feststellbar.
Die Untersuchung der Parteien im Einzelnen ergab grosse Unterschiede hinsichtlich der Bewertung der EU. In Bezug auf die Frage, wie konstant die Werte über die drei Messzeiträume bei den einzelnen Parteien sind, ändert sich die Stabilität vor allem bei der SPÖ. Es kann bei keiner Partei völlig ausgeschlossen werden, dass sie sich an der Meinung der Bevölkerung oder an dem politischen Kontext orientiert. Bei den Ergebnissen der Diskursanalyse sind einerseits allgemein klassische Themenschwerpunkte fesstellbar, die Verteilung der Häufigkeiten ist allerdings teilweise unerwartet und lässt durchaus Rückschlüsse auf die Erosion der Ideologien zu.
„Parteienkommunikation & EU“
Eine systematische Inhaltsanalyse von Presseaussendungen österreichischer Parteien im Vergleich von EU-Ratspräsidentschaft, Wahlkampf und neuer Regierung