Durch technologischen Wandel, verstärkte Konkurrenz, Überangebot von Produkten und Dienstleistungen sowie durch die Globalisierung von Märkten sind Unternehmen wachsendem Leistungsdruck ausgesetzt und daher auf der Suche nach neuen Lösungswegen. Als Antwort auf viele dieser Probleme erfreut sich das dem IT-Sektor entsprungene Konzept ‚Outsourcing‘ momentan größter Beliebtheit. Die gegenwärtige Fachliteratur untersucht Outsourcing hauptsächlich unter Aspekten der Daten- und Informationsverarbeitung sowie unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Hier setzt die Arbeit an und steckt zunächst einen organisationstheoretischen Rahmen, der von den Bürokratievorstellungen Webers, über organische Organisationsmetaphern zu neueren Formen reicht. Dabei wird bislang ungeordnetes Material zu neueren Organisationsformen (Netzwerk-, virtuelle und post-bürokratische Organisation) in einer Synthese zusammengeführt und neu definiert. Um Überlegungen zur Stellung von Mitarbeitern in Organisationen einordnen zu können, wird als übergreifendes Konzept die ‚Organisationskultur‘ herangezogen.
Anhand einer Fallstudie über EDS Rolls-Royce konzentriert sich der zweite Teil der Arbeit auf die Auswirkungen des Outsourcing auf Struktur und Kultur von Organisationen, sowie die Folgen für die Beschäftigten. Eine empirische Erhebung zeigt, dass die neue, flache Hierarchie in Organisationen trotz einem hohen Maß an Entscheidungsfreiheit, Flexibilität und Teamarbeit eindeutig darwinistische Züge zeigt, die Identifikations-, Identitäts- und Rollenprobleme mit sich bringt.