Die Kommunikation zwischen Patienten erlebt seit dem Aufschwung digitaler Interaktionsmöglichkeiten eine Verwandlung. Der zeitlich und räumlich unverbindliche Kontakt zu mehreren Menschen per Internet dehnt die Grenzen der Patient-Patient-Kommunikation immer weiter aus. Im Mittelfeld dieser Entwicklung stehen die Online Support Groups. Sie stellen eine Art virtueller Gemeinschaften dar, die den Austausch emotionaler Unterstützung, Hilfe und Information zwischen Patienten ermöglichen. Allein in 2011 wurden im englischsprachigen Raum mehr als 200 000 Gruppen nur für Krebspatienten identifiziert, indem die Anzahl dieser Gruppen auch für weitere Erkrankungen weltweit kontinuierlich steigt. Die vorliegende Literaturarbeit bearbeitet die Fragen, warum und wie Patienten an Online Support Groups teilnehmen und was für Auswirkungen diese Nutzung hat. Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass die Nutzungsmotive der Patienten auf ihren kognitiven und sozialen Bedürfnissen basieren, wobei die Teilnahme an Online Support Groups weitgehend von sozioökonomischen und -demographischen Faktoren determiniert wird. Die empirischen Befunde weisen auf positive Auswirkungen auf die wahrgenommenen Lebensqualität und -zufriedenheit der Patienten auf sowie auf ihr Selbstbewusstsein im Kontakt zu ihrem Arzt hin. Das Thema fordert weitere Forschung, vor allem in Hinsicht auf psychologische und soziale Phänomene bei dem Einzelnen und dem Kontakt zu Anderen.
Online Support Groups
Nutzung und Wirkung der Online Patient-Patient-Kommunikation