Die Ausgangshypothese der Arbeit lautet: Ein kommerzieller Spielfilm kann als dramaturgische Einheit nicht in jedem Fall als absolut offen oder absolut geschlossen klassifiziert werden. Die einzelnen Bestandteile des Films müssen getrennt auf ihre dramaturgische Struktur und Bedeutung untersucht werden. In demselben Film können bestimmte Teilbereiche nach einem geschlossenen, andere wiederum nach einem offenen Schema konzipiert sein.
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile.
Der erste Teil beschreibt die Modelle der geschlossenen Dramaturgie im Film und ihre Entstehungsgeschichte basierend auf dem antiken Drama. Anschließend werden grundlegende Merkmale der geschlossenen Dramaturgie erklärt, die wichtigsten Verfasser von modernen Drehbuchdidaktiken und ihre Werke behandelt, ebenso wie die offene Dramaturgie und ihre philosophischen und weltanschaulichen Hintergründe.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit theoretischen Modellen der Filmanalyse und Interpretation und ihren spezifischen Vor- und Nachteilen. Anschließend wird auf die kinematographischen Umsetzungsmöglichkeiten und ihre dramaturgische Bedeutung eingegangen.
Der dritte, praktische Teil besteht aus der Analyse und Interpretation der zwei gewählten Spielfilme auf Grundlage von zwei Einstellungsprotokollen. Ziel der Analyse ist es, detailliert zu untersuchen und zu beschreiben, ob die einzelnen Teilbereiche der Filme nach offenen oder geschlossenen Dramaturgiemodellen konzipiert wurden, um so die Ausgangshypothese zu prüfen.