In den Medien scheint heutzutage kaum noch Platz für ein wenig Verhüllung zu bleiben. Dabei ist die Rede insbesondere von den visuellen medialen Inhalten, die eine Menge entkleidete und sexualisierte Personenbilder öffentlich zur Schau stellen. Ziel der Arbeit war es, die Unterschiede in der visuellen Darstellung der entblößten Männer und Frauen aus den Titelseitenfotografien des Spiegel Magazins vom Jahr 1990 bis zum Jahr 2015 aus der Personen- und Darstellungsebene qualitativ herauszuarbeiten. Des Weiteren sollte herausgefunden werden, wie die visuellen Stereotype und Hierarchien der Geschlechter präsentiert werden. Mit Hilfe der Analysekategorien, wie Körperausschnitt, Verteilung der Figuren auf dem Bild, Körperbild, Gestik, Mimik sowie Kopf- und Körperhaltung wurden aus den 43 Titelfotografien die primären Darstellungen der Geschlechter qualitativ erfasst und daraus resultierend acht Bildtypen gebildet. Nach der qualitativ ikonografisch-ikonologischen Bildtypenanalyse ergab sich, dass die Präsentation des weiblichen Geschlechtes im Vergleich zum männlichen Geschlecht eine andere Gestik (wie Berührungen), andere Körperpositionen, Kopf- und Körperhaltungen, Platzierungen sowie Körperbilder aufweist. Diese deuten auf ein niedriges und schwaches Bild der Frauen hin. Dagegen erscheinen die Männer im entblößten Kontext mächtiger und dominanter als die Frauen, was besonders aus den abgebildeten Körperbildern sowie der Gestik zu erkennen ist.
Offenbarung des verhüllten Restes
Nacktdarstellungen des weiblichen und männlichen Geschlechtes auf den Titelseiten des Spiegel Magazins von 1990 bis 2015