Theater-Öffentlichkeitsarbeit ist in der wissenschaftlichen und in der praxisorientierten Literatur ein weitgehend unbeachtetes Forschungsfeld. Gerade in den letzten Jahren scheint sich dieser Arbeitsbereich jedoch stark entwickelt zu haben und ist als eines der wichtigsten Themen zum Fortbestehen der öffentlichen Theater Deutschlands zu betrachten. Diese Organisationen haben seit längerem mit erheblichen Einbußen der öffentlichen Finanzierung zu kämpfen und geraten oft in künstlerisch-ästhetische Konflikte mit diversen Bezugsgruppen. Kommunikation – verstanden als nicht-ökonomisch ausgerichtete Funktion der Öffentlichkeitsarbeit – ist nicht erst in derartigen Krisensituationen von großer Bedeutung.
Mit der vorliegenden Studie wird zum ersten Mal überhaupt die Öffentlichkeitsarbeit der 152 öffentlichen Theater Deutschlands umfassend analysiert. Im Mittelpunkt steht die organisatorische und die programmatische Ausgestaltung der Öffentlichkeitsarbeit. Das Forschungsverfahren ist zweistufig: Es kombiniert qualitative Leitfadeninterviews mit einer quantitativen schriftlichen Befragung, die in Form einer Vollerhebung unter allen leitenden TrägerInnen der Kommunikations-Funktion der öffentlichen Theater Deutschlands durchgeführt wurde.
Der Erkenntnisgewinn ist ergiebig. Mit 69 Prozent ist die Rücklaufquote hoch. Bei der Generalisierung der Ergebnisse wird die Heterogenität von Schauspiel-, Musik-, Mehrsparten-, Puppen- sowie Kinder- und Jugendtheatern stets berücksichtigt.
Öffentlichkeitsarbeit der öffentlichen Theater Deutschlands
Eine Zustandsanalyse