transfer 13(2) » Neue Informations- und Kommunikationstechnologien

Nutzung und Wahrnehmung computervermittelter Kommunikation in Bezug auf die soziale Integration

Untersuchung am Fallbeispiel von Menschen mit einer Körperbehinderung

Menschen mit Mobilitätsbehinderungen ist der Zugang zum öffentlichen und sozialen Leben aufgrund physischer wie sozialer Barrieren erschwert. Betroffenen Personen fällt es schwer, spontan F2F-Kontakte aufzunehmen und zu pflegen. Die Kommunikation über das Internet fernab von Äusserlichkeiten und räumlicher Distanz gewinnt so möglicherweise als Alternative für soziale Interaktionen im Alltag an Bedeutung. Welche Kanäle computervermittelter Kommunikation (CVK) nutzen Menschen mit einer Körperbehinderung wie intensiv und mit welchen Motiven? In welchem Verhältnis stehen die Internet-Kontakte zu den F2F-Kontakten? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der sozialen Integration und der Nutzung oder der Wahrnehmung von CVK? Diesen und weiteren Fragen wurde mittels einer standardisierten Onlineumfrage unter Internetnutzenden mit einer Körperbehinderung nachgegangen. Die Analyse der 244 Fragebogen zeigte, dass die Gruppe der intensiven Internetnutzenden im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt übervertreten ist. Das Gewicht der CVK fällt gegenüber jener der F2F-Kommunikation aber eher gering aus. Sozial weniger gut integrierte Personen betonen indessen die sozial-interaktive Seite der CVK, suchen Kontakt und Unterhaltung, während sozial eher gut Integrierte sich mittels CVK vor allem informieren wollen. Dabei steht der Kontakt via E-Mail für beide Gruppen an erster Stelle, gefolgt vom Austausch in Foren und über Instant Messengers.