Rechtsextremismus ist noch immer ein wichtiges und problematisches Thema in unserem Land. Das gilt auch und vor allem für die Medien. Schließlich fällt ihnen die Aufgabe zu, ihre Rezipienten darüber zu informieren und aufzuklären, gleichzeitig aber dafür Sorge zu tragen, den Rechten keine Gelegenheit zur Selbstdarstellung und Verbreitung ihrer Ansichten zu geben. Häufig werden die Medien für ihre Art, mit der Thematik Rechtsextremismus umzugehen, kritisiert. Die Ansicht ist verbreitet, Journalisten würden sich nur dann des Themas annehmen, wenn sich dies durch bestimmte Ereignisse anbietet, dabei aber Hintergründiges und Tiefschürfendes zu oft hintan stellen.
Die Arbeit beschäftigt sich mit einigen der geäußerten Kritikpunkte und versucht im ersten Teil, diese mithilfe einer Inhaltsanalyse der Berichterstattung der Bremer Tageszeitung „Weser-Kurier“ und des Bremer TV-Nachrichtenmagazins „buten un binnen“ zu untermauern oder als unberechtigt zu entlarven.
Im zweiten Teil kommen Journalisten der untersuchten Medien zu Wort. Ihre Antworten und Einschätzungen hinsichtlich der Berichterstattung über Rechtsextremismus werden mit den Ergebnissen der Inhaltsanalyse verglichen. Dabei tun sich erstaunliche Diskrepanzen zwischen der Selbsteinschätzung der Journalisten und der Realität der Berichterstattung auf. Und auch die Kritik einer „Feuerwehr-Taktik“ bestätigt sich zum Teil – oft wird tatsächlich nur berichtet, wenn’s brennt.
Nur schreiben, wenn’s brennt?
Über die Berichterstattung Bremer Lokalmedien zum Thema Rechtsextremismus