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News around the World: Nachrichten im internationalen Vergleich

Nachrichten prägen maßgeblich das Bild, das die Menschen von regionalen und überregionalen Geschehnissen haben. Wie kommt es aber dazu, dass über ein und dasselbe Ereignis unterschiedlich berichtet wird? Was unterscheidet Journalisten aus verschiedenen Nationen voneinander und wie wirken sich diese Unterschiede auf die Berichterstattung aus? Welche weiteren Faktoren prägen die Nachrichten und deren Entstehung von Land zu Land?
In dieser Arbeit geht es um den Vergleich von Nachrichten auf internationaler Ebene. Dafür wird das Global News Model (GNM) von Cristina Archetti herangezogen. Es versucht, anhand der Faktoren ’national interest‘, ’national journalistic culture‘ und ‚editorial policy‘ eine interdisziplinäre Erklärung für die Variationen der Nachrichtenberichterstattung in verschiedenen Ländern zu liefern. Mit Hilfe einer Literaturstudie wird die Berichterstattung über die Ereignisse des 11. Septembers 2001 und den Irakkrieg untersucht. Als mögliche Einflussfaktoren werden das nationale Interesse, die Journalismuskultur eines Landes sowie die offizielle Regierungshaltung näher erforscht. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass das GNM noch nicht komplett ausgereift ist. Die drei von Archetti vorgeschlagenen Faktoren decken die Entstehung von Nachrichten nicht ausreichend ab. Das GNM sollte um weitere Faktoren wie die offizielle Regierungshaltung und die Bevölkerungsmeinung ergänzt werden, um die Unterschiede in der Berichterstattung besser erklären zu können.