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Eine qualitative Untersuchung zur biographischen Situation von Journalistinnen in leitenden Positionen.

Das aktuellste Bild über den journalistischen Berufsstand stellt die im Oktober 2006 erschienene, repräsentative Journalismus-Studie von Siegfried Weischenberg, Maja Malik und Armin Scholl dar. Die biographische Situation von Journalistinnen in leitenden Positionen bleibt jedoch unerwähnt. Welchen Karriereweg haben diese Frauen beschritten? Wurden sie mit Diskriminierungen konfrontiert? Wie lassen sich Beruf und Familie vereinbaren? Wie ist das journalistische Selbstverständnis und die Berufszufriedenheit?
Mittels einer mündlichen, offenen Befragung wurden qualitative Daten erhoben. Die Stichprobe umfasste neun Journalistinnen in Führungspositionen: drei aus dem Bereich Fernsehen, drei aus dem Hörfunk, zwei aus dem Medium Zeitung, und eine Journalistin war bei einer Zeitschrift tätig.
Die Ergebnisse zeigen: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie lässt sich mit einer führungsverantwortlichen Position nur schwer verwirklichen. Für die befragten Journalistinnen bedeutet dies eine mehrfache Belastung. Von Diskriminierungen fühlt sich die Mehrheit der befragten Journalistinnen nicht oder nur im geringen Maße betroffen. Die leitenden Journalistinnen sehen in ihrem Beruf eine Art Berufung, mit der sie sehr zufrieden sind. Für alle Journalistinnen ist das ihr Traumberuf, mit dem sie Flexibilität und Vielfältigkeit verbinden.