Das Thema der Arbeit ist das erfolgreiche Konzept „Video-on-Demand“ und die Konkurrenzsituation mit dem klassischen Fernsehen aus Rezipientensicht. Die Forschungsfragen beschäftigen sich 1.) mit den Gründen für bzw. gegen On-Demand, 2.) damit, wie sich der On-Demand- bzw. TV-Konsum bezogen auf die Auswahl der Inhalte, erhofften Gratifikationen und den Grad der Aufmerksamkeit unterscheidet, 3.) damit, ob das Ausmaß der Interaktivität dem Publikum genügt sowie 4.) mit den demografischen Eigenheiten der Rezipienten.
Die Relevanz der Studie liegt in der Tatsache begründet, dass On-Demand durch die Zeit- und Ortsflexibilität eine neue, selbstbestimmte Form des TV-Konsums prägt. Das bringt Umbrüche, die nicht nur für einige Berufsfelder entscheidend sein werden, sondern für die Zukunft des Fernsehens generell.
Eine Befragung von 415 Personen brachte folgende Ergebnisse: Besonders schätzen On-Demand-Kunden die zeitliche Flexibilität, umgekehrt schrecken die zusätzlichen Kosten ab. Beide Formen der Rezeption bedienen eskapistische und affektive Bedürfnisse, On-Demand zusätzlich soziale Motive. On-Demand schafft nicht nur neue Praktiken wie das „Binge Watching“, seine Nutzer widmen ihm auch höhere Aufmerksamkeit. Während via On-Demand unbekannte Inhalte ausgewählt werden, wird beim klassischen TV teilweise gezielt, teilweise ungezielt vorgegangen. Der Großteil der Befragten wünscht sich mehr Interaktivität. Der klassische On-Demand-Nutzer ist zwischen 18 und 35 Jahre alt, hat zumindest die Matura und ist mehr als 3 Stunden täglich online.
Mythos aktiver Konsument
Eine Analyse der "Fernsehrevolution" durch Video-on-Demand