„Visual Jockeys“ sind Personen, die auf einer (Club-)Veranstaltung bewegte, mithilfe verschiedener Techniken projizierte Bildwelten zur Musik in Echtzeit erschaffen und (intentional) steuern.
Die Interviewstudie beschreibt Visual Jockeys als Kommunikatoren. Für die Untersuchung wurde das Feldschema der Massenkommunikation von Gerhard Maletzke an das sehr spezielle, begrenzte Kommunikationsfeld angepasst, in dem Visual Jockeys allgemein arbeiten. Dadurch entstand das Feldschema der Mengenkommunikation. Das Hauptaugenmerk lag hier stets auf dem VJ als Kommunikator im Kommunikationsprozess der Musikvisualisierung.
Im Herbst 2008 wurden dafür 16 durchschnittlich 90-minütige Leitfadeninterviews mit Berliner VJs als Experten durchgeführt und anschließend einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Als Resultat der Analyse ergab sich ein facettenreiches Bild der VJs, die durch ihr Schaffen eher abstrakte denn konkrete Aussagen an das Publikum richten. Sie sehen ihre beruflich-künstlerische Zukunft zudem mit wachsender Erfahrung nicht in ihrem ursprünglichen Arbeitsumfeld – dem Club. Grundsätzlich erwies sich die Kommunikation im Feld der Musikvisualisierung als sehr nuancenreich und zugleich relativ unerforscht. Die Studie und das angewandte Feldschema der Mengenkommunikation bilden somit eine Grundlage für die weitere wissenschaftliche Untersuchung der VJs als Kommunikatoren und des gesamten dazu gehörigen Kommunikationsprozesses.