Die Informations- und Meinungsvielfalt ist die Grundlage der Meinungsbildung und damit der Demokratie. Immer wieder wurde die Befürchtung geäußert, dass die Konzentration der deutschen Presse zu verminderter journalistischer Qualität und Informationsvielfalt führt. Der Lokalteil einer Zeitung nimmt dabei eine besondere Stellung ein, da er großen Einfluss auf die Meinungsbildung ausübt. Problematisch scheinen daher vor allem der Rückgang der publizistischen Einheiten und die Zunahme von Ein-Zeitungs-Kreisen zu sein.
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht acht redaktionelle Ausgaben Sachsens in einer quantitativen Inhaltsanalyse. Beantwortet wird die Frage, inwiefern die Wettbewerbsstellung einer Zeitung Einfluss auf die publizistische Vielfalt der Lokalberichterstattung hat. Vier der untersuchten Zeitungen besitzen eine Monopolstellung in ihrem Kreis, jeweils zwei stehen in Konkurrenz zueinander.
Die Ergebnisse zeigen, dass es kaum Unterschiede zwischen Monopol- und Wettbewerbszeitungen hinsichtlich der Akteurs- und Themenvielfalt gibt. Leser von Monopolzeitungen sind daher nicht der Bedrohung einer eingeschränkten Meinungsbildung ausgesetzt. Große Unterschiede lassen sich jedoch im Tenor und der Valenz der berichteten Themen finden. Wettbewerbszeitungen berichten deutlich negativer als Monopolzeitungen und verzerren dadurch die Abbildung der Wirklichkeit.
Monopolistische Vielfalt oder monopolistische Einfalt?
Untersuchung des Einflusses der Wettbewerbsstellung einer Zeitung auf die Vielfalt der Lokalberichterstattung