Die bisherige Auseinandersetzung der Medien- und Kommunikationswissenschaft mit Kriegen und Konflikten fokussiert auf die Beschreibung und Bewertung der Berichterstattung über diese Ereignisse. Dabei geht es in der Regel um die Rolle des Journalismus als Einflussfaktor auf das vermittelte Konfliktbild, die Konfliktparteien und den Fortgang des Konfliktes. In dieser Arbeit steht jedoch nicht die Kommunikation über einen Konflikt, sondern innerhalb eines Konfliktes im Mittelpunkt. Konkret werden dazu die Möglichkeiten und Grenzen von Kommunikation im Rahmen der Transformation ethnopolitischer Konflikte betrachtet. Dies geschieht fallstudienartig durch die Analyse der Kommunikationsprozesse in einer Friedenszone in Mindanao. Die Analyse basiert auf publizierten und internen Dokumenten von Wissenschaftlern, Hilfsorganisationen und Organisatoren der Friedenszone und wird durch Detailinformationen aus Experteninterviews ergänzt. Die Auswertung der Daten erfolgt mit Hilfe von Senghaas‘ „Zivilisatorischem Hexagon“, Lederachs „Integrated Framework for Peacebuilding“ und Habermas‘ Lebensweltkonzept. Dadurch entsteht eine detaillierte Übersicht über die Art und Weise der Durchführung der Aktivitäten und deren Beitrag zum Transformationsprozess. So zeigt sich, dass Kommunikation die Grundlage für jedwede Konfliktbearbeitung legt. Weiter lassen sich erste, kommunikationswissenschaftlich begründete, Hinweise auf eine Verbesserung bestehender Strategien der Konfliktbearbeitung ableiten.
Möglichkeiten und Grenzen von Kommunikation in der Konflikttransformation
Friedenskommunikation am Beispiel einer Friedenszone im Süden der Philippinen.