Die in der Medienwirkungsforschung angesiedelte Arbeit befasst sich im mit der Wandelbarkeit von stereotypen Vorstellungen über spanische Staatsbürger, ausgelöst durch eine einmalige Medienrezeption. Innerhalb eines Experimentes werden zwei parallelisierte Probandengruppen gebildet – eine Kontroll- und eine Testgruppe – denen jeweils ein ihnen unbekannter Spielfilm vorgeführt wird. Der Film der Kontrollgruppe bestätigt die in einem ersten Schritt herausgearbeiteten, gemeinsamen Stereotype hinsichtlich der Nationalklischees über spanische Staatsbürger, der andere bricht mit diesem Bild, indem er ein vollkommen untypisches Thema, den Drogenkonsum in Spanien, in den Vordergrund hebt. Die anschließende schriftliche Befragung belegt eine Medienwirkung im Rahmen eines Priming-Effektes. Die Antworten der Testgruppe tendieren dabei jeweils signifikant zur Aussage der Medienbotschaft, d.h., die Befragten empfinden den Drogenkonsum in Spanien als stärker verbreitet, glauben, dass die Jugendlichen früher damit konfrontiert werden als es die Kontrollgruppe annimmt, und dies in einer höheren Frequenz. Damit zeigen die Ergebnisse der Arbeit, dass die von einigen Kommunikationswissenschaftlern vertretene extreme Ansicht einer Medienwirkungs-Immunität relativiert werden muss.
Mit Stier, Stolz und Sombrero
Ein Experiment zur Wirkung von Filmen auf Stereotype