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Medienwissenschaftliche Analysen über Terror und Terrorismus seit dem 11.09.2001

Eine Literaturrecherche. Fokus auf Araber und Muslime.

Die Ereignisse des 11. September 2001 stellen eine Zäsur für die gesamte Gesellschaft dar. Infolge der massiven Berichterstattung verschlechterte sich die öffentliche Wahrnehmung von Arabern und Muslimen immens.
Die vorliegende Arbeit widmet sich medienwissenschaftlichen Analysen über Terror und Terrorismus mit Fokus auf Araber und Muslime. Zunächst wird es darum gehen, das Phänomen Terrorismus und weitere zentrale Begriffe kurz zu beschreiben. Kernstück der Arbeit bildet ein quantitativer Forschungsüberblick über wissenschaftliche Beiträge, die sich im Nachfeld von 9/11 mit den genannten Gruppen befassen. Hierzu wurde eine ausführliche Online-Literaturrecherche durchgeführt. Eine Auswahl der 225 erfassten Beiträge wird im Anschluss vorgestellt. Abschließend soll mit der Integrated Threat Theory von Stephan und Stephan (1996, 2000) eine mögliche theoretische Erklärung gegeben werden, wie es durch Bedrohungsszenarien zu negativen Einstellungen gegenüber Minderheiten kommen kann. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass die Anzahl der Studien über Terror und Terrorismus mit Bezug auf Araber und Muslime rückläufig ist. Des Weiteren zeigen sich bei den vorgestellten Studien diverse Kritikpunkte, welche die Validität selbiger in Frage stellen. In Bezug auf die ITT erweist sich erst deren Überarbeitung als geeignet, um negative Einstellungen gegenüber Minderheiten durch Bedrohungsszenarien zu erklären. Hierfür bedarf es zukünftig noch einer breiten empirischen Überprüfung.