Medien spielen bei Volksabstimmungen in der Schweiz eine grosse Rolle, weil sie wichtige Informationsquellen darstellen. Mit Hilfe einer explorativen Gruppendiskussion und einer standardisierten Online-Befragung wurde in dieser Arbeit untersucht, welche Bedeutung Medienmarken bei der Abstimmungsentscheidung 18 bis 24-jähriger Stimmbürger haben. Anhand verschiedener Medienmarkenfunktionen wurde geprüft, ob Medien als Marken wahrgenommen werden, und welche Faktoren die Abstimmungsentscheidung beeinflussen.
Als Fazit kann festgehalten werden, dass die untersuchten Medien die analysierten Medienmarkenfunktionen erfüllen und zur Information über Abstimmungen genutzt werden. Es muss jedoch auch bemerkt werden, dass klassische Medienmarken beim Abstimmungsverhalten eine eher untergeordnete Rolle spielen, denn Gespräche mit Eltern oder Informationen aus dem Bundesbüchlein werden als relevanter eingestuft. Die einzelnen Medienmarken unterscheiden sich jedoch beträchtlich: Elitezeitungen und Politiksendungen werden als relativ starke, Boulevard- sowie Gratiszeitungen hingegen kaum als Orientierungshilfen angesehen. Insgesamt wird das Abstimmungsverhalten der Jungbürger von verschiedenen Informationsquellen beeinflusst. Der bedeutendste Einfluss geht in doppelter Weise von den Eltern aus: Erstes sind Gespräche mit den Eltern die wichtigste Orientierungshilfe, und zweitens dienen die von den Eltern genutzten Medienmarken den Jungbürgern als Hilfe bei ihrer Abstimmungsentscheidung.
Medienmarken als Orientierungshilfe bei Abstimmungsentscheidungen?
Eine Online-Befragung 18 bis 24-jähriger Stimmbürgerinnen und Stimmbürger aus der Stadt Basel