Diese Arbeit beschäftigt sich mit folgenden Fragen: Welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten zeigen Kinder und Jugendliche verschiedener europäischer Länder in der Ausprägung ihrer Medienkompetenz? Welche länderübergreifenden Strukturen und / oder Cluster lassen sich erkennen und wie können sie in den Theorienbestand eingeordnet werden? Nach einer Darstellung der relevantesten Modelle der Medienkompetenz (MK) wird ein eigenes Modell entworfen, welches aus den Dimensionen ‚Zugang‘, ‚Analysefähigkeit‘, ‚Bewertung von Onlineinhalten‘ und ‚Soziales‘ besteht. Auf Basis dieses Modells wird die EU Kids Online II Studie (2011) analysiert, um die Ausprägung der MK in verschiedenen europäischen Ländern vergleichen zu können. Letztlich werden die extrahierten Daten einer Cluster Analyse zugeführt, die zeigt, welche Länder sich besonders ähnlich bzw. unähnlich sind. Das Gros der Vergleichsländer erweist sich als recht homogen bzgl. der Ausprägung der MK, jedoch zeigt sich, dass die MK in Norwegen und Schweden besonders stark und auch in ähnlicher Weise ausgeprägt ist, wohingegen die Befragten in der Türkei eher weniger medienkompetent sind. Ferner lässt sich die Türkei keinem der gefundenen fünf Cluster zuordnen. Eine generelle Einteilung in ost- und westeuropäische Länder kann hier nicht abgeleitet werden. Letztlich zeigt sich, dass vor allem die Zugangsmöglichkeiten zum Internet einen großen Einfluss auf die Ausprägung der MK ausüben.