Die Arbeit untersucht Unterschiede in Medienumgang und -nutzung von Kindern mit Migrationshintergrund im Vergleich zu einheimischen Kindern. Während dies für Jugendliche in der Schweiz bereits untersucht wurde, fehlten bislang entsprechende Studien zu Kindern. Die gesellschaftliche Relevanz ergibt sich vor dem Hintergrund wachsender Mobilität und gestiegener Migration. Als Folge hat die Thematik auch in der Kommunikationswissenschaft während der letzten Jahre an Bedeutung gewonnen.
Die empirische Grundlage der quantitativen Studie bildet eine standardisierte schriftliche Befragung von 320 Kindern in Primarschulen einer ausgewählten Zürcher Vorortsgemeinde mit hohem Migrationsanteil. Untersucht wurde die ganze Bandbreite des Medienumgangs, von der Fernseh-, Radio-, Internetnutzung über das Bücherlesen bis hin zur Nutzung von DVD/Videos und CD/Kassetten. Ein Vergleich zu früheren Studien zeigt, dass heute viel mehr, nämlich 81% der Schweizer Kinder und 75% der Migrantenkinder zuhause Internetzugang haben. Eine „digitale Kluft“ ist somit kaum mehr vorhanden. Weiter haben Kinder mit Migrationshintergrund häufiger im eigenen Zimmer Internet- und Fernsehzugang. Dies deckt sich mit dem weiteren Befund, dass in Migrantenhaushalten der Medienumgang der Kinder deutlich weniger durch die Eltern reguliert ist als in Schweizer Familien. Die Resultate betonen somit die Wichtigkeit medienpädagogischer Begleitung, insbesondere von Migrantenkindern.
„Medienghetto“ im Kinderzimmer?
Eine empirische Untersuchung zum Einfluss des soziokulturellen Hintergrunds auf die Mediennutzung von Kindern