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Medien und „displaced identities“ am Beispiel des multikulturellen Rundfunks in Australien

Die Arbeit widmet sich der Lebenswelt von „displaced identities“, die anhand des empirischen Beispiels der Immigranten in Australien behandelt wird. Das zentrale Forschungsinteresse besteht in der Frage, ob Immigranten mit Gefühlen des „displacement“ konfrontiert sind und wie sich diese Gefühle beschreiben lassen.
Der Forschungsgegenstand wird im Kontext der australischen Multikulturalismuspolitik und dem multikulturellen Rundfunk behandelt. Weiterhin thematisiert die Arbeit die Relevanz des Nationalstaates und die Rolle der nationalen Identität in einer globalisierten Welt. In diesem Zusammenhang wird die Möglichkeit einer Weltkultur und die Bedeutung der globalen Umwelt für die Identitätskonstruktion diskutiert.
Die empirische Untersuchung ist zweigeteilt: Erstens ermöglichen offene, leitfadengestützte Experteninterviews mit im Rundfunkbereich tätigen Personen, tiefere Einblicke in den multikulturellen Rundfunk in Australien. Als empirische Beispiele dienen die nationale Rundfunkanstalt Special Broadcasting Service (SBS) und die ethnischen Community Radiostationen 2000 FM und 4EB FM. Zweitens wurden offene, leitfadengestützte Befragungen mit in Australien lebenden Immigranten durchgeführt, um deren Lebenswelt zu erforschen.
Es zeigte sich, dass sich Immigranten mit kosmopolitischen Lebenseinstellungen kaum entwurzelt fühlen und dass erhebliche Unterschiede zwischen den Generationen bestehen. Für Immigranten erfüllen die Medien eine wichtige, integrative Funktion.