Eine sehr allgemeine Definition von Fitness umschreibt den Begriff mit Anpassung. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass sich die heutige Trendsportart Fitness selbst angepasst hat – nämlich an die Logik der Massenmedien. Gestützt auf die Theorie der Medialisierung (Meyen, 2009) und der Akteur-Struktur-Dynamiken (Schimank, 1988) wurde anhand von sieben Experteninterviews in Kombination mit der Analyse von 34 fitnessbezogenen Dokumenten untersucht, inwieweit sich seit den 1980er-Jahren ein Medialisierungsprozess im Fitnessbereich feststellen lässt. Die Ergebnisse zeigen auf der Makro-Ebene einen Wandel des Fitnessbegriffs. Durch die begriffliche Abgrenzung vom gesellschaftlich weniger angesehenen Bodybuilding und dem Bedeutungsgewinn des Gesundheitsaspekts ist „Fitness“ heute in der Gesellschaft anerkannt und wird häufig zu Aufmerksamkeits- und Marketingzwecken verwendet. Auch Fitnessstudios auf der Meso-Ebene, vor 30 Jahren noch „Mucki Buden“, die wenig einladend und schlecht ausgestattet waren, haben sich durch eine angenehme Atmosphäre und ein breites Angebotsspektrum zu regelrechten „Sporterlebniswelten“ entwickelt. Fitnessprogramme auf der Mikro-Ebene zeigen heute eine verstärkte Visualisierung, eine übersichtlichere und leichter verständliche Präsentation, sowie Inhalte, die originell aufbereitet sind. Der Kunde wird auf seinem Weg zum Traumkörper begleitet: Erfolgsgeschichten, Vorher-Nachher-Bilder, sowie Online-Fitnessprogramme, die durch Prominente vermarktet werden.
Medialisierung von Fitness
Fit für Aufmerksamkeit?