Die deutsche Basketball-Bundesliga (BBL) hat das Ziel, bis zum Jahr 2020 die stärkste Liga Europas zu sein: Sportlich, wirtschaftlich und was mediale Reichweite angeht. Vor diesem Hintergrund fragt die Arbeit danach, ob und inwiefern die BBL sich verändert hat, um mehr mediale Aufmerksamkeit zu erlangen (Medialisierung). Diese Frage ist auch interessant, weil sie Hinweise liefert, wie sich eine dem Fußball in ihrer Popularität nachgeordnete Sportart entwickeln kann.
Gesucht wurden Indikatoren von Medialisierung in den PR-Aktivitäten ausgewählter Klubs, der Veränderung von Regeln und Rhythmen (klassische Spielregeln, aber auch Vorgaben durch die BBL-Geschäftsführung und den Basketball-Weltverband) sowie der Entwicklung der Spielhallen. Die Untersuchung basiert auf einer Methodenkombination von Experteninterviews und Dokumentenanalyse. Untersucht wurde der Zeitraum von 1990 bis 2015.
Es lässt sich feststellen, dass der Einfluss von Massenmedien auf die BBL zugenommen hat. Dies gilt insbesondere für das Fernsehen. Veränderte Regeln machen das Spiel schneller und telegener. Medienprofis schaffen möglichst ideale Arbeitsbedingungen für (TV-)Journalisten. Die neuen Hallen garantieren fernsehtaugliche Bilder. Die dokumentierten Veränderungen lassen sich eindeutig auf den Wunsch nach mehr medialer Aufmerksamkeit zurückführen. Zukünftig ist dennoch von einer abgeschwächten Medialisierung auszugehen, da sich Basketball medial – trotz der Dominanz des Fußballs – etabliert hat.