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Mediale Legitimation von Kriegen am Beispiel der Berichterstattung des Spiegel über den Afghanistaneinsatz 2001

Die Arbeit beschäftigt sich mit der medialen Legitimation von Kriegen am Beispiel der Berichter­stattung des Spiegel über den Afghanistaneinsatz 2001. Es sollte fallbeispielhaft untersucht werden, wie die deutsche Beteiligung am Afghanistankrieg, der als aktuellster und immer noch fortwähren­der Krieg mit deutscher Beteiligung gilt, durch ein bestimmtes Framing medial legitimiert wurde. Zu diesem Zwecke wurde in einer qualitativen Framinganalyse die Berichterstattung des auflagen­stärksten Nachrichtenmagazins, des Spiegel, vom 15. September bis zum 22. Dezember 2001 auf spezifische Deutungen und Bedeutugszuweisungen untersucht. Dabei wurden fünf Frames oder Le­gitimationsmuster in der Berichterstattung des Spiegel über den Afghanistankrieg identifiziert, die sich nicht immer trennscharf voneinander abgrenzen lassen: Der Solidaritätsframe, der Kriegsframe, der Bedrohungsfame, der Verantwortungs- und der Befreiungsframe. Indem durch die mediale Rah­mung von Ereignissen und politischen Entscheidungen Probleme definiert und Ursachen benannt werden, werden Bewertungen erzeugt und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und eingegrenzt. So können Medien – gerade in Kriegszeiten – handlungsanleitend wirken und eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, militärische Einsätze gegenüber der Öffentlichkeit zu legitimieren so­wie Rückhalt und Akzeptanz in der Bevölkerung für einen Krieg zu gewinnen.