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Mediale Kommunikation in und über Szenen

Ein Vergleich der medialen Repräsentanz zweier Naturerlebnisszenen

In den letzten Jahrzehnten sind viele neue Erlebnisangebote im Freizeitsport entstanden, in deren Umfeld sich eigene Szenen herausgebildet haben. Von Schulzes Konzept der Erlebnisgesellschaft ausgehend, beschäftigt sich die Arbeit mit der medienvermittelten Kommunikation über zwei Sportszenen – Alpinismus und Gleitschirmfliegen – in schweizerischen Tages- und Wochenzeitschriften und in den entsprechenden Szenezeitschriften. Dem liegt eine zweifache Fragestellung zu Grunde, indem einerseits eine traditionelle mit einer neuen Erlebnissportart verglichen wird und andererseits nach Unterschieden in der Thematisierung dieser beiden Sportarten beim Vergleich der Massenpresse mit den Szenenzeitschriften gesucht wird.
Als binnenkommunikative Repräsentanten für die beiden Szenen wurden die Spezialmagazine ‚Die Alpen‘ und ‚Swiss Glider‘ ausgewählt und auf Seiten der Massenpresse wurde eine thematische Artikelsuche in der Schweizerischen Mediendatenbank für das Jahr 2003 durchgeführt.
Inhaltsanalytisch konnte gezeigt werden, wie Szenenrealitäten durch Themenauswahl und -gewichtung, aber auch durch die Darstellung von Akteuren und Ereignissen medial konstruiert sind und Stereotypisierungen begünstigen können. Die Analyse machte deutlich, dass die Massenpresse für beide Sportarten Unfallmeldungen stark in den Vordergrund rückt und so den Vertretern dieser Szenen ein risikoreicheres Image verpasst, als ihnen ihrer Binnenkommunikation zufolge angemessen wäre.