Die Arbeit befasst sich mit der Pressekonzentration im Kanton Graubünden, Schweiz. Gemäss diesem traditionsreichen Forschungsfeld steht auch hier die publizistische Vielfalt im Fokus, d. h. empirisch wird überprüft, ob und wie sich beobachtbare Konzentrationserscheinungen auf die publizistische Vielfalt auswirken. Daraus resultieren zwei theoretische und empirische Ansatzpunkte. Erstens muss der Nachweis von (ökonomischer und publizistischer) Konzentration für den relevanten Markt geleistet werden. Zweitens wird versucht ein theoretisch und empirisch tragbares Konstrukt publizistischer Vielfalt zu formulieren. Gemäss theoretischen und empirischen Erkenntnissen kann publizistische Vielfalt als Ganzes kaum definiert bzw. erfasst werden. Deshalb wird in der vorliegenden Arbeit mit Hilfe einer unkonventionell aufgebauten Inhaltsanalyse nur die Veränderung der publizistischen Vielfalt zwischen zwei Zeitpunkten (t1 schwache Konzentration, t2 starke Konzentration) sowie der Grad der Unterschiedlichkeit zwischen den untersuchten Zeitungen während eines Zeitpunkts (als Maß für publizistische Vielfalt) erfasst. Damit lassen sich eine Veränderung publizistischer Vielfalt und Konzentration mithilfe des sogenannten SCP-Modells in einen Ursache-Wirkungszusammenhang stellen. Die Ergebnisse stützen die Auffassung, dass mit einer Konzentrationszunahme eine Abnahme publizistischer Vielfalt verbunden sein kann.