Dank Smartphones bekommt man heute innerhalb kürzester Zeit Informationen zu nahezu jedem beliebigen Problem. Bedeutend schwieriger ist es, die in der jeweiligen Situation relevanten Auskünfte aus der Informationsflut herauszufiltern. Diese „Situation“ oder der „Kontext“ hängt unmittelbar mit dem Standort und den Personenspezifika des Nutzers zusammen. Die neuartigen Bedürfnisse werden von Location Based Services (standortbezogene, kontextsensitive Mobilfunkdienste) befriedigt, die sich durch „Location Awareness“ auszeichnen und durch den Bezug auf den lokalen, intentionsbezogenen, interessen- und zeitspezifischen Kontext des Nutzers einen speziellen Mehrwert bieten.
Die Arbeit erarbeitet einen systematischen Überblick über die LBS und identifiziert Anhaltspunkte für die kommunikationswissenschaftliche Forschung. Es wird gezeigt, dass die spezifischen Merkmale einer neuen Art der Mediennutzung, Medienwirkung und Medienrezeption zum Durchbruch verhelfen. Die bedeutendsten sind die Kontextualisierung und Personalisierung der Kommunikation. Der Kontext des Nutzers muss von der Kommunikationswissenschaft stärker berücksichtigt werden, da nur so die Mediennutzung und Medienwirkung erklärt werden kann. Weiterhin wird ein wachsendes Interesse am ortsbezogenen Journalismus festgestellt. Diesen ergänzt der georeferenzierte User-generated-Content und tritt so der Herausforderung der Bereitstellung qualitativ hochwertiger Detailinformationen über das aktuelle Geschehen entgegen.