In der modernen Informationsgesellschaft werden soziale Beziehungen vermehrt durch die Mobilkommunikation unterstützt. In der Arbeit geht es um die Verbreitung der Nutzung neuer Dienste, wie z.B. mobile Internet-Anwendungen oder „Multimedia Messaging Services“. Es wird untersucht, inwiefern Merkmale der sozialen Netzwerke mit der Diffusion neuer Dienste zusammenhängen. Dazu wird der anonymisierte Telefonverkehr von 15 Schülern einer Gymnasialklasse und deren Kommunikationspartnern analysiert.
Die Resultate weisen auf eine homogene Zusammensetzung, sowie auf individuell ausgeprägte und dynamische Eigenschaften der Netzwerke hin. Die in dieser Studie gebildeten Adoptor-Typen unterscheiden sich bezüglich dieser Eigenschaften. Als Ergänzung zur Datenanalyse und Erklärung von Anomalien wurden sechs qualitative Interviews durchgeführt. Diese methodische Verknüpfung verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen ‚Face-to-Face‘- und Mobilkommunikations-Netzwerken.
Es scheint, dass vor allem die Koordination innerhalb der Peergruppe und emotionale Beziehungsaspekte durch die Mobilkommunikation unterstützt werden. Über den beobachteten Zeitraum von sechs Monaten konnte keine wesentliche Zunahme in der Nutzung neuer Dienste gemessen werden. Vielmehr kann von einem entdeckenden Aneignungsprozess gesprochen werden bei dem interpersonale Beziehungen modulierend wirken.
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Nutzung von Diensten der Mobilkommunikation
aus diffusions- und netzwerktheoretischer Sicht