In keinem anderen Kommunikationsberuf haben Frauen so deutlich Fuß gefasst wie im Berufsfeld PR. Trotzdem existieren auch hier nach wie vor geschlechtsspezifische Diskriminierungstendenzen. In diesem Zusammenhang weisen Berufspsychologie, -soziologie und PR-spezifische Berufsfeldforschung auf komplexe Beziehungen zwischen strukturellen und psychologischen Determinanten der beruflichen Karriere von PR-Frauen hin.
Die Studie hat explorativen Charakter. Eine qualitative Befragung lieferte für Deutschland erstmals Befunde zu Fragen, die unter anderem auch in Anlehnung an US-amerikanische Vorgängerstudien hergeleitet wurden, nämlich (1) zur Wahrnehmung geschlechtsspezifischer Diskriminierung von Frauen im Berufsfeld PR, (2) zu Ursachen des Problems sowie (3) zu möglichen Gegenstrategien. Mit einem neuen Ansatz, der biografische und problemzentrierte Elemente in sehr ausführlichen Leitfadeninterviews kombiniert, und vor dem Hintergrund der offenbar besonderen Bedeutung des organisationalen Kontextes wurden 13 Frauen aus Münchner PR-Agenturen befragt. Detaillierte Karriereanalysen und eine Typisierung der Befragten zeichnen die Wirkungsmechanismen zentraler Einflussfaktoren auf die Karriereverläufe von Frauen in den PR nach. Insbesondere weisen die Befunde auf mögliche Gefahren neuer sozialer Kategorisierungen (z.B. ‚die geborene Kommunikatorin/Dienstleisterin’) hin, die Frauen gerade in Kommunikationsberufen als Karrierekiller drohen.
Ladykiller PR?
Nahaufnahmen zu den Bedingungen der beruflichen Karriere als PR-Frau. Eine explorative Studie