Gegenstand der Arbeit ist die Frage, wie sich Initial- und Folgeberichterstattung in Tageszeitungstexten über krisenhafte Ereignisse unterscheiden. Dieser Frage wird mithilfe textlinguistischer Untersuchungsinstrumente nachgegangen.
Die Ausgangsthese, wonach sich ein regelhafter Zusammenhang zwischen dem Tag der Berichterstattung und bestimmten Textmerkmalen herstellen läßt, wird anhand textlinguistischer Methoden überprüft. Dabei handelt es sich namentlich um diese drei Ansätze aus dem Bereich der Textprogression:
– das Thema-Rhema Konzept der Prager Schule
– das Makrostrukturmodell van Dijks; sowie
– von Klein und von Stutterheims Ansatz, der sich u.a. mit Textquaestio, Haupt- und Nebenstruktur sowie den Referenzbereichen bzw. Typen referentieller Bewegung befaßt.
Diese Ansätze werden auf Krisentexte aus dem Jahr 1998 angewandt. Als Quellen dienen sechs überregionale Tageszeitungen. Die Arbeit untersucht jeweils die ersten drei Berichterstattungstage von sechs krisenhaften Ereignissen. Dabei finden sich nur wenige Hinweise auf regelhafte Unterschiede bei der Textprogression in Verbindung mit dem Zeitpunkt des Erscheinens. Die Ausgangsthese kann demnach am Ende dieser Arbeit nur als nicht bestätigt angesehen werden.
Krise als Diskurs
Textwissenschaftliche Untersuchung deutschsprachiger Tageszeitungstexte