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Krankenhausfusion – Eine Herausforderung für die Mitarbeiterkommunikation

Dargestellt am Fallbeispiel Donauklinikum Tulln

Viele heutige Fusionen scheitern, weil der Faktor Mitarbeiter zu wenig beachtet wird. Im Zuge einer Fusion ändern sich jedoch die vorhandenen Arbeitsbedingungen. Die Mitarbeiter müssen die neue Situation bewerten und für sich die Konsequenzen daraus ziehen. In der Regel ist es aber nicht möglich, eine eindeutige Bewertung vorzunehmen. Dies kann Unsicherheit, Stress, Angst, Furcht und innere Spannungszustände hervorrufen. Das dadurch geprägte Verhalten wird als ‚Merger Syndrom‘ bezeichnet. Werden keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen, kann das Merger Syndrom Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen haben. Hier spielt die Mitarbeiterkommunikation eine wichtige Rolle. Sie soll den Mitarbeitern besonders bei der Bewertung der neuen Situation helfen, bei ihnen Zustimmung hervorrufen und Feindbilder abbauen. Dazu muss sie vor allem offen, ehrlich, kontinuierlich, umfassend und aktuell erfolgen.
Eine schriftliche Befragung am Donauklinikum Tulln sollte einerseits Zusammenhänge zwischen der Bewertung der Fusionskommunikation, der subjektiven Informiertheit der Mitarbeiter und deren Einstellung zur Fusion aufspüren. Andererseits sollte dadurch die Wichtigkeit der Mitarbeiterkommunikation im Fusionsprozess betont werden. Denn aufgrund der Vertraulichkeitsanforderungen bis zum Closing können sehr leicht Kommunikationslücken entstehen, die dann rasch durch Gerüchte geschlossen werden. Das bedeutet eine besondere Herausforderung für die Mitarbeiterkommunikation.