Die Studie untersucht mittels quantitativer Inhaltsanalyse sechs regionaler deutschen Tageszeitungen die Konstruktion und Präsentation von Stereotypen über Ostdeutsche und Ostdeutschland. Hintergrund ist der unbestreitbar noch immer vorhandene Konflikt zwischen Ost und West, der nicht zuletzt über die Medien vermittelt und zum Teil auch ausgetragen wird.
Entsprechend dem Wesen von Stereotypen als elementare Bestandteile der menschlichen Wahrnehmung und Informationsverarbeitung wurden zunächst Häufigkeit, Dominanz und Diskussion stereotyper Elemente in der Berichterstattung untersucht, darüber hinaus aber auch die Stärke der Abgrenzung der beiden gegenübergestellten Gruppen, welche eine wichtige Voraussetzung für Verwendung und Ausformung von Stereotypen ist.
Die Ergebnisse zeigen Unterschiede sowohl in Qualität als auch in Quantität der Stereotype nicht nur entlang der Ost-West-Achse, sondern auch signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Tageszeitungen und damit den verschiedenen Regionen Deutschlands. Die Abgrenzung der Gruppen verläuft eindeutig in Richtung Osten, wobei dies zu einem nicht unwesentlichen Teil durch ostdeutsche Tageszeitungen verursacht wird.